Zaccagni Chitarra – In jeder Linie ein Ton
Wie Seiten einer Gitarre spannt sich bei der traditionellen „Chitarra“ in den Abruzzen nicht Musik – sondern Pasta. Ein Holzrahmen, feine Drähte, ein Stück Teig. Und ein Schnitt, der nicht nur Form gibt, sondern Identität. So entsteht eine der ausdrucksstärksten Pastasorten Italiens: kantig, ehrlich, unverwechselbar.
In der Werkstatt von Zaccagni in Miglianico wird dieses alte Handwerk zur Kunst veredelt. Hartweizengrieß aus den eigenen Feldern, reines Quellwasser der Majella, Bronzeformen, langsames Trocknen – jeder Schritt ist eine kleine Hommage an das Ursprüngliche, das Unverfälschte.
Die quadratische Form der Chitarra hat etwas Stilles, aber Kraftvolles. Sie hält Sauce wie Erinnerung – dicht, klar, voller Tiefe. Ragù di Cinghiale, Meeresfrüchte mit Knoblauch, Salbei und Weißwein, Zitronenbutter mit Fenchel – diese Pasta hört zu, hält fest, verstärkt.
Sie passt nicht nur zu Rezepten – sondern zu Momenten. Zu langen Tischen im Spätsommer. Zu Gesprächen, die erst verstummen, wenn Teller leer sind. Zur Küche, die atmet – weil sie weiß, woher sie kommt.
Zaccagni Chitarra ist keine bloße Nudel. Sie ist eine Sprache. Eine Form, die spielt. Und klingt.